Ulrike Oehler
HERR, ich traue auf dich,
lass mich nimmermehr zuschanden werden.
2 Errette mich durch deine Gerechtigkeit und hilf mir heraus,
neige deine Ohren zu mir und hilf mir!
3 Sei mir ein starker Hort, dahin ich immer fliehen kann,
der du zugesagt hast, mir zu helfen;
denn du bist mein Fels und meine Burg.
5 Denn du bist meine Zuversicht, HERR, mein Gott,
meine Hoffnung von meiner Jugend an.
6 Auf dich habe ich mich verlassen vom Mutterleib an;
du hast mich aus meiner Mutter Leibe gezogen.
Dich rühme ich immerdar.
9 Verwirf mich nicht in meinem Alter,
verlass mich nicht, wenn ich schwach werde.
12 Gott, sei nicht ferne von mir;
mein Gott, eile, mir zu helfen!
17 Gott, du hast mich von Jugend auf gelehrt,
und noch jetzt verkündige ich deine Wunder.
18 Auch verlass mich nicht, Gott, im Alter,
wenn ich grau werde,
bis ich deine Macht verkündige Kindeskindern
und deine Kraft allen, die noch kommen sollen.
19 Gott, deine Gerechtigkeit reicht bis zum Himmel;
der du große Dinge tust, Gott, wer ist dir gleich?
20 Du lässest mich erfahren viel Angst und Not
und machst mich wieder lebendig
und holst mich wieder herauf
aus den Tiefen der Erde.
21 Du machst mich sehr groß
und tröstest mich wieder.
22 So will auch ich dir danken mit Saitenspiel
für deine Treue, mein Gott;
ich will dir zur Harfe lobsingen,
du Heiliger Israels.
Der Psalmist beginnt mit einem Bekenntnis und einer Bitte „Ich traue auf Dich , lass mich nicht zuschanden werden.“ Er blickt auf das Leben und alles das, was das Leben bringen kann. So sieht er seine Grundfesten in Gott und drückt dies in eindrucksvollen Bildern aus: starker Hort, Fels, Burg. Von Jugend an sieht er sich von Gott geleitet und beschützt, auch in schwierigen Lebensphasen. Und er sieht auf das Alter und die Schwierigkeiten, die es mit sich bringt. Auch wenn er alt grau und schwach wird, will er sich auf Gott verlassen und seine Erfahrungen an seine Kinder und Kindeskinder weitergeben. Er will auf Gott vom ersten bis zum letzten Atemzug vertrauen. Er will so vertrauen, wie Gott es durch seinen Propheten Jesaja versprochen hat. „Hört mir zu, ihr, die ihr von mir getragen werdet von Mutterleibe an.
Auch bis in euer Alter bin ich derselbe, und ich will euch tragen, bis ihr grau werdet. Ich habe es getan; ich will heben und tragen und erretten.“
(Jesaja 46, 3+4)
Welch wunderbare Zusagen, die auch uns alle gilt
Vorstand des Evangelischen Stift Freiburg