Ulrike Oehler
Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen.
Woher kommt mir Hilfe?
2 Meine Hilfe kommt vom HERRN,
der Himmel und Erde gemacht hat.
3 Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen,
und der dich behütet, schläft nicht.
4 Siehe, der Hüter Israels
schläft noch schlummert nicht.
5 Der HERR behütet dich;
der HERR ist dein Schatten über deiner rechten Hand,
6 dass dich des Tages die Sonne nicht steche
noch der Mond des Nachts.
7 Der HERR behüte dich vor allem Übel,
er behüte deine Seele.
8 Der HERR behüte deinen Ausgang und Eingang
von nun an bis in Ewigkeit!
Cornelius Becker hat nicht nur das Psalmlied 295 „Wohl denen die da wandeln“ mit der Textgrundlage von Psalm 119 geschrieben, sondern auch Lied 296 mit Psalm 121.
Dieser Psalm ist einer meiner Lieblingspsalmen, den ich gern mit meinen Schülern gebetet habe.
Er enthält so viele schöne eindrückliche Bilder, sodass man diesen Psalm sehr gut mit vielen Gebärden beten kann. Meine ehemaligen Schüler an der Malteserschule haben ihn schnell gelernt und es reichte schon ein oder zwei Gebärden, wenn ich nach einem Gebet fragte, das sie gern beten wollten, um zu wissen, welchen Psalm sie meinten. Dieser Psalm drückt so viel Zuversicht und Sicherheit aus. Eine stärkende Zusage ist, dass Gott mit uns geht, ja dass wir wissen dürfen, er ist bei uns, sei es Tag oder Nacht. Verdeutlicht auch durch die Zusage, dass Gott uns behütet und wir uns stets unter seinem Schutz wissen dürfen. Cornelius Becker übernimmt die Bilder und stellt sie uns in seinen 8 Strophen klar vor Augen. Dieser Psalm ist für mich eines der Psalmen, den ich liebe und der mir immer wieder Kraft und Zuversicht in und für meinen Dienst und mein Leben gibt.
296 Ich hebe sehnlich meine Augen
1. Ich heb mein Augen sehnlich auf und seh die Berge hoch hinauf, wann mir mein Gott vom Himmelsthron mit seiner Hilf zustatten komm.
2. Mein Hilfe kommt mir von dem Herrn, er hilft uns ja von Herzen gern; Himmel und Erd hat er gemacht, hält über uns die Hut und Wacht.
3. Er führet dich auf rechter Bahn, wird deinen Fuß nicht gleiten lan; setz nur auf Gott dein Zuversicht; der dich behütet, schläfet nicht.
4. Der treue Hüter Israel’ bewahret dir dein Leib und Seel; er schläft nicht, weder Tag noch Nacht, wird auch nicht müde von der Wacht. |
5. Vor allem Unfall gnädiglich der fromme Gott behütet dich; unter dem Schatten seiner Gnad bist du gesichert früh und spat.
6. Der Sonne Hitz, des Mondes Schein sollen dir nicht beschwerlich sein. Gott wendet alle Trübsal schwer zu deinem Nutz und seiner Ehr.
7. Kein Übel muss begegnen dir, des Herren Schutz ist gut dafür; in Gnad bewahrt er deine Seel vor allem Leid und Ungefäll.
8. Der Herr dein’ Ausgang stets bewahr, sind Weg und Steg auch voll Gefahr, bring dich nach Haus in seim Geleit von nun an bis in Ewigkeit. |
Vorstand des Evangelischen Stift Freiburg