Ulrike Oehler
1 Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.
2 Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude. Vor dir freut man sich, wie man sich freut in der Ernte, wie man fröhlich ist, wenn man Beute austeilt.
Eine andere Übersetzung für die Verse 1-2: "Das Volk, das im Finstern wandelte, sah ein großes Licht, und über denen, die da wohnten im finstern Lande, schien es hell. Du wecktest lauten Jubel, du machtest groß die Freude. Vor dir freute man sich, wie man sich freut in der Ernte, wie man fröhlich ist, wenn man Beute austeilt."
3 Denn du hast ihr drückendes Joch, die Jochstange auf ihrer Schulter und den Stecken ihres Treibers zerbrochen wie am Tage Midians.
4 Denn jeder Stiefel, der mit Gedröhn dahergeht, und jeder Mantel, durch Blut geschleift, wird verbrannt und vom Feuer verzehrt.
5 Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst;
6 Auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er's stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth.
Viele der Adventslieder sind uns seit Kindesbeinen bekannt, andere wiederum sind uns völlig fremd, so wie das Adventslied EG 20. In diesem Lied wird sowohl die Verheißung als auch die Erfüllung vom Propheten Jesaja übernommen. Hier versucht der niederländische Dichter Jan Nordholt (1920 -1995), das Wort Gottes der Gemeinde durch das Lied, das die Grundlage von Jesaja 9, 1 ff. ist, näher zu bringen. Man kann dieses Lied nur als Ganzes sehen. Der Dichter hat Krieg und Besetzung seines Landes erlebt und auf diesem Hintergrund die Heilsbotschaft des Propheten als heilsam erlebt und es in seinem Lied verarbeitet. Durch den Pfarrer Jürgen Henkys wurde dieses Lied aus dem holländischen ins Deutsche übertragen. Es spricht die ungeheure tiefe Hoffnung durch den Propheten aus. Die letzte Strophe nimmt die Jesaja Worte auf: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“
(Jes. 43,1) Nehmen wir diese wunderbare Adventsbotschaft weiter mit auf unserem Weg Weihnachten entgegen…
1.Das Volk, das noch im Finstern wandelt -
bald sieht es Licht, ein großes Licht.
Heb in den Himmel dein Gesicht
und steh und lausche, weil Gott handelt.
2.Die ihr noch wohnt im Tal der Tränen,
wo Tod den schwarzen Schatten wirft:
Schon hört ihr Gottes Schritt, ihr dürft
euch jetzt nicht mehr verlassen wähnen.
3.Er kommt mit Frieden. Nie mehr Klagen,
nie Krieg, Verrat und bittre Zeit!
Kein Kind, das nachts erschrocken schreit,
weil Stiefel auf das Pflaster schlagen.
4.Die Liebe geht nicht mehr verloren.
Das Unrecht stürzt in vollem Lauf.
Der Tod ist tot. Das Volk jauchzt auf
und ruft: »Uns ist ein Kind geboren!«
5.Man singt: »Ein Sohn ist uns gegeben,
Sohn Gottes, der das Zepter hält,
der gute Hirt, das Licht der Welt,
der Weg, die Wahrheit und das Leben.
6.Noch andre Namen wird er führen:
Er heißt Gottheld und Wunderrat
und Vater aller Ewigkeit.
Der Friedefürst wird uns regieren!
7.Dann wird die arme Erde allen
ein Land voll Milch und Honig sein.
Das Kind zieht als ein König ein,
und Davids Thron wird niemals fallen.
8.Dann stehen Mensch und Mensch zusammen
vor eines Herren Angesicht,
und alle, alle schaun ins Licht,
und er kennt jedermann mit Namen.
Vorstand des Evangelischen Stift Freiburg