Eine andere Form des geistlichen Impuls
Da es zur Zeit keine Gottesdienste geben darf, möchte ich Ihnen gerne auf diesem Weg einen geistlichen Impuls für den Geistlicher Impuls, 16. Sonntag nach Trinitatis senden, Sie alle herzlich grüßen und Ihnen vor allem Gottes Schutz und Segen wünschen.
Der innere Kern der Erzählung ist die tiefe Not, mit der Jesus hier konfrontiert wird und auf die er sofort reagiert. Er spürt, wieviel Trost diese Mutter nötig hat. Ein Kind zu verlieren, verursacht unsäglichen Schmerz. Sie ist Witwe und nun allein auf sich gestellt. Jesus war innerlich darüber sehr bewegt, lesen wir. Jesu Blick fällt in göttlicher Barmherzigkeit auf sie. Er zeigt Erbarmen und vor allem zeigt er großes Mitgefühl. Welchen Trost könnte er ihr geben? Was bedeutet Trost? In dem Wort Trost steckt der indogermanische Wortstamm treu. Wer tröstet, ist treu. Trost erweist sich durch die Treue, dass einer dabeibleibt. Trost bedeutet so viel wie: Die (innere) Festigkeit wieder zurückerlangen. Das griechische Wort für "Trost" bedeutet auch "Ermutigung". Trost ist also nicht nur für leidvolle Situationen wichtig, sondern auch für die Situationen, in denen man etwas anpacken möchte. Es bleibt aber die Frage: Wer oder was tröstet? Wer spendet uns echten Trost?
Jesus, der tröstet, ist kein Zuschauer des Weltgeschehens. Er ist kein Zuschauer-Gott, son-dern ein Gott mit uns. Auf Hebräisch: Immanuel. Ein Tröster ist ein Treuer. Einer, der an un-serer Seite bleibt, der unseren Schmerz aushält und uns durch seine Gegenwart tröstet. Jesus berührte die Bahre, und schon beginnt der Tod zu weichen. Er spricht ein Machtwort: "Jüngling, ich sage dir, steh auf!“ Da setzte sich der Junge auf und begann zu sprechen.
Jesu Wort genügt. Hier gibt er ein gewaltiges, aufrüttelndes, ja geradezu furchterregendes Zeichen der Hoffnung, und so führt er uns lebendig vor Augen, dass sich die alten Prophe-zeiungen vom Reiche Gottes zu erfüllen beginnen: Alle Tränen sollen einst abgewischt werden, wenn Gott den neuen Himmel und die neue Erde errichtet.
Jesus zeigt: Ja, so ist Gott. Für ihn gibt es die Grenze des Todes nicht! Sein Ja, heißt, er ist barmherzig und gnädig. Er umgibt uns immer wieder neu mit seinem Trost durch seine Verheißungen.
Dies hat der Liederdichter Johann Braucher 1786 in seinem Lied aufgenommen:
1. Gott, mein Trost und mein Vertrauen, ewig meine Zuversicht, deine Hilfe werd ich schau-en, seh ich sonst auch nirgends Licht, auch auf rauen dunkeln Wegen find ich Freude, find ich Segen. Deiner Führung folg ich still; wie du willst, nicht wie ich will.2. Seit der Jugend ersten Jahren hast du treulich mich geführt .O wie oft hab ich erfahren, wie dein Vaterherz gerührt Hilfe mir und Rettung sandte, wenn mein Flehn zu dir sich wandte! Deiner Führung folg ich still; wie du willst, nicht wie ich will.3.Alles sei dir übergeben; was du tust, ist wohl-getan. Es sei Sterben oder Leben, dankbar nehm ich alles an. Mag die Last auch schwer mich drücken, du kannst stärken und erquicken. Deiner Führung folg ich still; wie du willst, nicht wie ich will.6. Ich empfehl mich deinen Händen, Vater, voll Zufriedenheit. Jede Klage wird sich enden, jeder Schmerz wird Seligkeit. Kann ich von des Himmels Höhen einst mein Schicksal übersehen, o dann sprech ich tiefgerührt: Selig hast du mich geführt! (EG 639).
In diesem Glauben und Vertrauen beten wir:
Vater unser im Himmel
geheiligt werde dein Name, Dein Reich komme, Dein
Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser Tägliches Brot gib uns heute
und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern und
führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein
ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Bleiben Sie gesund und behütet!