Gundelfingen – Dienstjubiläum
20. März 2023Gundelfingen – Bewohner*innen überraschen Kinder im Kindergarten Regebogen
27. März 2023Geistlicher Impuls
Eine andere Form des geistlichen Impuls
Ihre Stiftspfarrerin
Ulrike Oehler
Sprüche 8, 22-36
Weisheit und Schöpfung
Der HERR hat mich schon gehabt im Anfang seiner Wege, ehe er etwas schuf, von Anbeginn her. Ich bin eingesetzt von Ewigkeit her, im Anfang, ehe die Erde war. Als die Tiefe noch nicht war, ward ich geboren, als die Quellen noch nicht waren, die von Wasser fließen. Ehe denn die Berge eingesenkt waren, vor den Hügeln ward ich geboren, als er die Erde noch nicht gemacht hatte noch die Fluren darauf noch die Schollen des Erdbodens. Als er die Himmel bereitete, war ich da, als er den Kreis zog über der Tiefe, als er die Wolken droben mächtig machte, als er stark machte die Quellen der Tiefe, als er dem Meer seine Grenze setzte und den Wassern, dass sie nicht überschreiten seinen Befehl; als er die Grundfesten der Erde legte, da war ich beständig bei ihm; ich war seine Lust täglich und spielte vor ihm allezeit; ich spielte auf seinem Erdkreis und hatte meine Wonne an den Menschenkindern.
So hört nun auf mich. Wohl denen, die meine Wege einhalten! Hört die Ermahnungen und werdet weise und schlagt sie nicht in den Wind! Wohl dem Menschen, der mir gehorcht, dass er wache an meiner Tür täglich, dass er hüte die Pfosten meiner Tore! Wer mich findet, der findet das Leben und erlangt Wohlgefallen vom HERRN.
Der Verfasser der Sprüche liebt Vergleiche, besonders mit der Natur, um das Leben der Menschen reicher zu machen. Es ist ihm wichtig, ihnen immer wieder Ratschläge an die Hand zu geben, die ihnen einen Halt und eine Orientierung geben. Er scheut sich auch nicht, sehr deutlich auf eine Lebenseinstellung hinzuweisen, die er für nicht zielführend hält. So z. B. sagt er: „Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh an ihr Tun und lerne von ihr.“ Sofort haben wir einen Ameisenhaufen vor Augen, in dem es nur so wimmelt und wuselt. Jede Ameise hat ihre besondere Aufgabe in diesem für uns scheinbar unglaublichen Durcheinander. So gibt es Wächter, Jäger, Viehzüchter und Sammler. Unglaublich ist auch, was diese kleinen Lebewesen transportieren können. Wichtig ist die Balance im Leben zwischen Arbeit und erholsamen Momenten. Auch wenn unsere Augen es nicht wahrnehmen, wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass die scheinbar stets arbeitenden Ameisen durchaus Pausen einlegen und schlafen. So dürfen wir uns in den Worten der Weisheit wiederfinden, denn auch wir sind von Gott geliebte Kinder. Uns kannte Gott schon von Anbeginn. Im 139. Psalm heißt es: “Deine Augen sahen mich, als ich noch nicht bereitet war“. Gott hat vom ersten bis zum letzten Atemzug ein Auge auf uns, als seine geliebten Kinder. Das kann und darf uns immer wieder stärken und getrost nach vorn sehen lassen.
In diesem Glauben und Vertrauen beten wir
Vater unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme, Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden, unser tägliches Brot gib uns heute, und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen, denn Dein ist das Reich, und die Kraft, und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen
Carsten Jacknau
Vorstand des Evangelischen Stift Freiburg