Geistlicher Impuls. 15.01.2023
13. Januar 2023Freiburg – Auf einen Kaffee mit dem Vorstand
25. Januar 2023Geistlicher Impuls
Eine andere Form des geistlichen Impuls
da es zur Zeit keine Gottesdienste geben darf, möchte ich Ihnen gerne auf diesem Weg einen geistlichen Impuls senden, Sie alle herzlich grüßen und Ihnen vor allem Gottes Schutz und Segen wünschen.
Ihre Stiftspfarrerin
Ulrike Oehler
Es ist das Licht süß, und den Augen lieblich, die Sonne zu sehen.
Prediger 11,7 - 12,8
7 Es ist das Licht süß, und den Augen lieblich, die Sonne zu sehen.
8 Denn wenn ein Mensch viele Jahre lebt, so sei er fröhlich in ihnen allen und denke an die finstern Tage, dass es viele sein werden; denn alles, was kommt, ist eitel.
Jugend und Alter
9 So freue dich, Jüngling, in deiner Jugend und lass dein Herz guter Dinge sein in deinen jungen Tagen. Tu, was dein Herz gelüstet und deinen Augen gefällt, und wisse, dass dich Gott um das alles vor Gericht ziehen wird.
10 Lass Unmut fern sein von deinem Herzen und halte das Übel fern von deinem Leibe; denn Jugend und dunkles Haar sind eitel.
12 1 Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehe die bösen Tage kommen und die Jahre nahen, da du wirst sagen: "Sie gefallen mir nicht";
2 ehe die Sonne und das Licht, der Mond und die Sterne finster werden und die Wolken wiederkommen nach dem Regen,
3 zur Zeit, wenn die Hüter des Hauses zittern und die Starken sich krümmen und müßig stehen die Müllerinnen, weil es so wenige geworden sind, wenn finster werden, die durch die Fenster sehen,
4 wenn die Türen an der Gasse sich schließen, dass die Stimme der Mühle leise wird und sie sich hebt, wie wenn ein Vogel singt, und alle Töchter des Gesanges sich neigen;
5 wenn man vor Höhen sich fürchtet und sich ängstigt auf dem Wege, wenn der Mandelbaum blüht und die Heuschrecke sich belädt und die Kaper aufbricht; denn der Mensch fährt dahin, wo er ewig bleibt, und die Klageleute gehen umher auf der Gasse; 6 ehe der silberne Strick zerreißt und die goldene Schale zerbricht und der Eimer zerschellt an der Quelle und das Rad zerbrochen in den Brunnen fällt.
7 Denn der Staub muss wieder zur Erde kommen, wie er gewesen ist, und der Geist wieder zu Gott, der ihn gegeben hat.
8 Es ist alles ganz eitel, sprach der Prediger, ganz eitel.
Gegen Ende seines Buches befasst sich der Prediger noch einmal auf allegorische Art und Weise mit dem Leben eines Menschen. Er beginnt mit der Sorglosigkeit der Jugend und geht dann den Weg ins beschwerliche Alter. In Bildern beschreibt er, wie die Kraft des Menschen abnimmt bis er wieder zu Gott zurückkehrt. So versinnbildlichen die Hüter des Hauses die Hände, die an Kraft verlieren, mit den Starken sind die Beine gemeint, die Müllerinnen sind die Zähne, die dann ihren Dienst versagen. Wenn finster werden, die durch die Fenster sehen, bezieht sich auf die Augen und das abnehmende Sehvermögen. In Vers 4 wird darauf angespielt, dass die Stimme leiser wird und die Schwerhörigkeit zunimmt. In Vers 5 nimmt die Hilflosigkeit des Menschen zu. In diesen Versen kommt ein tiefes Gefühl, ja Wehmut gegen den Verlauf des Lebens auf. Die Vergänglichkeit weist darauf hin, wie wertvoll ein Leben ist und wir uns immer wieder auch an das Schöne im Alter erinnern, was unserer Leben bereichert hat. Auf der anderen Seite ist die Dankbarkeit, in Erinnerung an die Schöpfung, dass wir von Gott kommen und eines Tages zu ihm zurückkehren. So soll sich der Mensch in der Jugend freuen und sie genießen, um dann das Alter mit allen seinen Begleiterscheinungen bewältigen zu können in dankbarer Rückschau.
Treffend heißt es im Lied 380: 1. Ja, ich will euch tragen bis zum Alter hin. Und ihr sollt einst sagen, dass ich gnädig bin. 5. Denkt der vor’gen Zeiten, wie, der Väter Schar voller Huld zu leiten, ich am Werke war. 6. Denkt der frühern Jahre, wie auf eurem Pfad euch das Wunderbare immer noch genaht.
In diesem Glauben und Vertrauen beten wir
Vater unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme, Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden, unser tägliches Brot gib uns heute, und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen, denn Dein ist das Reich, und die Kraft, und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen
Carsten Jacknau
Vorstand des Evangelischen Stift Freiburg