da es zur Zeit keine Gottesdienste geben darf, möchte ich Ihnen gerne auf diesem Weg einen geistlichen Impuls senden, Sie alle herzlich grüßen und Ihnen vor allem Gottes Schutz und Segen wünschen.
Ulrike Oehler
8 Mein Sohn, gehorche der Ermahnung deines Vaters und verlass nicht die Weisung deiner Mutter;
9 denn das ist ein schöner Schmuck für dein Haupt und eine Kette an deinem Halse.
10 Mein Sohn, wenn dich die bösen Buben locken, so folge nicht.
11 Wenn sie sagen: "Geh mit uns! Wir wollen auflauern und den Unschuldigen nachstellen ohne Grund;
13 wir wollen kostbares Gut finden, wir wollen unsre Häuser mit Raub füllen;
14 wage es mit uns! Einen Beutel nur soll es für uns alle geben."
15 mein Sohn, wandle den Weg nicht mit ihnen, halte deinen Fuß fern von ihrem Pfad;
16 denn ihre Füße laufen zum Bösen und eilen, Blut zu vergießen.
17 Denn es ist vergeblich, das Netz auszuspannen vor den Augen der Vögel.
18 Sie aber lauern auf und trachten einander nach dem Leben.
19 So geht es allen, die nach unrechtem Gewinn trachten; er nimmt ihnen das Leben.
In den ersten beiden Versen wird sowohl auf den Vater als auch auf die Mutter verwiesen um aufzuzeigen, wie wichtig beide Elternteile für die Erziehung eines Kindes sind. Um es sich besser einprägen zu können, was wichtig für das Leben ist, wurde diese Doppelung bewusst gewählt. Auf-fallend ist, dass die Mutter sowohl am Anfang des Buches als auch zum Schluss im letzten Kapitel zur Sprache kommt.
In den darauffolgenden Versen werden die Gefahren aufgezeigt, vor denen man sich in Acht nehmen sollte. Dazu gehört die Gier: Immer mehr haben wollen und nur auf seinen Vorteil und sein eigenes Wohl bedacht zu sein. So meint man, Sicherheit und Ansehen durch Besitz und Reichtum zu gewinnen. Es ist ein Leben auf Kosten anderer. Darin liegt jedoch keine wirkliche Erfüllung und Sinnhaftigkeit.
Deshalb kommt die dringende Warnung, sich dessen bewusst zu werden und sich nicht auf diese Irrwege zu begeben.
Die Gefahr ist so existentiell, dass sich selbst Jesus im Matthäusevangelium dazu äußert, wenn er sagt:
„Was wird es dem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber sein Leben verliert?
Oder wie Luther es formuliert: Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne, und nähme doch Schaden an seiner Seele.“
Diese für uns vielleicht ungewohnten Worte, sowohl der Sprüche, als auch von Jesus, zeigen bei Betrachtung der Weltsituation, dass sie immer noch aktueller denn je sind.
In diesem Glauben und Vertrauen beten wir
Vater unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme, Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden, unser tägliches Brot gib uns heute, und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen, denn Dein ist das Reich, und die Kraft, und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen
Vorstand des Evangelischen Stift Freiburg