Ulrike Oehler
19 Ich hoffe aber in dem Herrn Jesus, dass ich Timotheus bald zu euch senden werde, da-mit ich auch erquickt werde, wenn ich erfahre, wie es um euch steht.
20 Denn ich habe keinen, der so ganz meines Sinnes ist, der so herzlich für euch sorgen wird.
21 Denn sie suchen alle das Ihre, nicht das, was Jesu Christi ist.
22 Ihr aber wisst, dass er sich bewährt hat; denn wie ein Kind dem Vater, hat er mit mir dem Evangelium gedient.
23 Ihn also hoffe ich zu senden, sobald ich erfahren habe, wie es um mich steht.
24 Ich vertraue aber in dem Herrn darauf, dass auch ich selbst bald kommen werde.
25 Ich habe es aber für nötig angesehen, den Bruder Epaphroditus zu euch zu senden, der mein Mitarbeiter und Mitstreiter ist und euer Abgesandter und Helfer in meiner Not;
26 denn er hatte nach euch allen Verlangen und war tief bekümmert, weil ihr gehört hattet, dass er krank geworden war.
27 Und er war auch todkrank, aber Gott hat sich über ihn erbarmt; nicht allein aber über ihn, sondern auch über mich, damit ich nicht eine Traurigkeit über die andere hätte.
28 Ich habe ihn nun umso eiliger gesandt, damit ihr ihn seht und wieder fröhlich werdet und auch ich weniger Traurigkeit habe.
29 So nehmt ihn nun auf in dem Herrn mit aller Freude und haltet solche Menschen in Eh-ren.
30 Denn um des Werkes Christi willen ist er dem Tode so nahe gekommen, da er sein Le-ben nicht geschont hat, um mir zu dienen an eurer statt.
Welch liebevolle Worte von Paulus. Welch gutes Miteinander der Gemeinde in Philippe mit Paulus und seinem Mitarbeiter. Man achtet und sorgt sich um-einander. Man ist sich einfach wichtig geworden. Natürlich ist Paulus traurig, dass ihm immer noch die Hände gebunden sind und er seinen Mitarbeiter nicht gleich in die junge Gemeinde zur Unterstützung senden konnte. Umso dankbarer ist er, dass er berichten kann, dass der erkrankte Mitarbeiter wie-der gesund und auf dem Weg zu ihnen sei. Man kann aus diesen Zeilen her-auslesen, wie wichtig das Füreinander und Miteinander ist. Wie wichtig es ist zu sehen, dass wir einander brauchen und im Zusammenhalt etwas bewirken können. Das wechselseitige Geben und Nehmen das man hier spüren kann, ist für jeden von uns eminent wichtig. Wir ergänzen uns gegenseitig und kön-nen Gutes bewirken mit den Gaben, die jeder Einzelne von Gott geschenkt bekommen hat. Wir sind nicht allein, sondern leben in einer Gemeinschaft, und die Grundlage und Motivation ist die unendliche Liebe und Geduld Gottes mit uns. Wie schwer war es in früheren Zeiten, miteinander in Kontakt zu blei-ben, wie lange waren die Briefe unterwegs. Wie gut haben wir es heute mit unseren modernen Kommunikationsmitteln. Wie schnell sind wir in Kontakt und können diesen intensiven Kontakt halten. Welch wunderbare Chancen für uns, füreinander da zu sein und uns gegenseitig zu unterstützen, auch und gerade in schwierigen Phasen unseres Lebens. So kann eigentlich nur Freude und Dankbarkeit in unserem Herzen immer wieder neu Raum gewin-nen. Und Freude, dieses kleine so aussagekräftige und doch wichtige Wört-chen im Leben, finden wir in jeden Briefabschnitt des Paulus.
Ich hoffe, auch wir finden jeden Tag in einem Brief oder Anruf, in einer Mail oder einer unerwarteten WhatsApp, einen Grund der Freude.
„So nehmt ihn nun auf in dem Herrn mit aller Freude und haltet solche Men-schen in Ehren.“
In diesem Glauben und Vertrauen beten wir
Vater unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme, Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden, unser tägliches Brot gib uns heute, und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen, denn Dein ist das Reich, und die Kraft, und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen
Vorstand des Evangelischen Stift Freiburg